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Monday, October 31, 2011

Ein Ipad für Mutti

Meine Mutter hatte vor technischen Geräten immer eine gewisse Scheu. Schon vor über 20 Jahren war das Programmieren eines Videorecorders für sie eine Qual, sodass ich damals eine idiotensichere Schritt-fürSchritt-Anleitung erstellen musste, damit sie es alleine schafft. Es hat trotzdem jedes mal viel Zeit am Telefon gekostet, um ihr den Vorgang immer wieder mal aufs neue zu erklären.

So gadgetverrückt wie ich es bin, wollte ich auch meiner Mutter die Vorzüge von technischen Geräten näherbringen und schenkte ihr vor einiger Zeit mein altes Iphone und eine Jambox, damit sie auch unterwegs ihre Lieblingsschlager hören kann. Mit dem Iphone kommt sie inzwischen überraschenderweise relativ gut zurecht, und SMS-Schreiben ist nun zu ihrem neuen Hobby und meinem Leid geworden.

Internetsurfen und ähnliches ist für sie aber immer noch ein Fremdwort, denn das lässt sich selbst auf einem Iphone und dem kleinen Display nur umständlich bewerkstelligen.
Ein Computer kam für sie nie in Frage, auch nicht um ihr die Aufgaben im täglichen Leben zu erleichtern, wie z.B. Onlinebanking, oder die Behördenwege per Email zu erledigen etc., aus dem Grund dachte ich zuletzt über den Kauf eines Ipads für meine Mutter nach. Wegen der Kamera, die unter anderem für Skype von Vorteil ist, musste es das Ipad 2 werden.

Um nicht von Itunes usw abhängig zu sein, suchte ich ein gebrauchtes Ipad 2 mit Wifi und Jailbreak. Die Gebrauchtmakrtpreise für solche Geräte werden inzwischen sogar über Neupreis gehandelt, aber schließlich fand ich eine 16GB Version zu einer vertretbaren Summe.
3G wollte ich nicht, um meiner Mutter zusätzliche Vertragskosten zu ersparen. Ins Internet kann sie zuhause dank des bereits bestehenden Wifi-Netzwerks, bei dem ich jedoch ein neues Modem vom Betreiber angefordert habe, da das bestehende eine extrem schwache Reichweite aufweist. Auch der Uraltvertrag mit einem Datenlimit von 400Mb wurde nun bei gleichem Preis auf eine unlimitierte Flatrate hochgesetzt.

Bisher hat meine Mutter immer noch etwas Respekt vor dem Gerät. Obwohl ich alles mehrmals erklärt habe, bekomme ich immer wieder Anrufe, wie dies und jenes funktioniert. Es bleibt abzuwarten, ob sie sich langfristig mit dem Gerät anfreudet und wie sinnvoll sich das Ipad für sie erweisen wird. Dank einiger guter Apps, kann sie ihre Aktienkurse nun in Echzeit verfolgen, den Zugang zum Onlinebanking werden wir noch einrichten müssen. Auch einige ihrer Lieblingsspiele, die sie noch vom Gameboy oder sogar Sega Gamegear kennt, werden sie hoffentlich öfter ans Ipad locken können. Ich kann ihr nun auch mal guten Gewissens einen interessanten Link schicken, ohne befürchten zu müssen, dass sie sich überfordert fühlt.

Ich hätte natürlich auch ein Tablet eines anderen Herstellers kaufen können, z.B. ein Galaxy Tab von Samsung, das mir persönlich sogar mehr zugesagt hätte, aber selbst mir erscheint die Oberfläche von Android manchmal etwas wirr, und da meine Mutter bereits das Handling vom Iphone her kennt und alles so einfach wie möglich sein sollte, ist ein Ipad logischerweise die beste Alternative.